2012-02-27 Zittern bis zum letzten Ballwechsel

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Nicht nur die Bardowicker Faustballmädchen brauchten am vergangenen Wochenende bei der Norddeutschen Meisterschaft in eigener Halle ein starkes Nervenkostüm. Auch Eltern, Freunde und Zuschauer schwitzten bis zum Schluss.
In der Vorrunde begann das U14-Team mit einem Unentschieden gegen den späteren Meister Ahlhorner SV. Es folgte ein Sieg mit 11:7 und 11:9 gegen den TK Hannover.


 Hier hatten die Bardowicker die Landeshauptstädter noch im Griff, die sich im Verlauf des Turniers aber deutlich steigerten. Nach einem weiteren Unentschieden gegen TSV Bayer Leverkusen (11:5, 9:11) und einem ungefährdeten Sieg gegen Westfalia Hamm (11:2, 11:4) standen die Domstädterinnen als Gruppenzweiter fest und mussten am Sonntag in die Qualifikation für das Halbfinale. Dort wartete ein spielstarker TSV Schwiegershausen, bereits hier begann zumindest im ersten Satz ein großes Bangen um den Einzug ins Halbfinale, bis zum erlösenden 13:11 in der Verlängerung. Im zweiten Satz dominierten die Bardowickerinnen das Spiel und konnten sich frühzeitig absetzen. Mit 11:5 war der Einzug ins Halbfinale gesichert. Dort kam es zu einer weiteren Begegnung mit dem Wardenburger TV, den man bereits bei der Landesmeisterschaft zweimal besiegt hatte. Aber Bardowick erwischte einen schlechten Start, lag schnell mit drei Bällen hinten und verlor den Anschluss, 6:11 am Ende. Im zweiten Satz drehte sich das Blatt, Bardowick spielte konzentrierter, glich am Ende mit einem 11:6 aus. Ein Entscheidungssatz musste her. Die Wardenburgerinnen behielten das Zepter in der Hand und marschierten durch bis zum 11:8 und waren damit nicht nur für das Finale, sondern auch für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert. Genau dort wollte auch das TSV-Team von Spielführerin Sarah Schneider hin. Eine zweite Chance gab es im kleinen Finale um Platz drei, denn auch der Drittplatzierte erwarb das DM-Ticket. Hier kam es zu einer Wiederholung gegen den TK Hannover. Zu Beginn sah es auch nach einer Wiederholung des Ergebnisses aus, denn wieder ging der erste Satz mit 11:7 klar an den TSV. Vielleicht zu sicher fühlte sich das Bardowicker Team gegen die jungen Hannoverannerinnen, die immer stärker und sicher wurden und am Ende ausglichen. Wieder musste ein dritter Satz her. Und es kam zum heiß umkämpften Duell, um ein wahres Kopf-an-Kopfrennen in der Verlängerung. Immer wieder drehte sich das Blatt bei den zwei gleichstarken Teams, Bardowick hatte bereits bei 12:11, 13:12 und 14:13 drei Matchbälle. Doch Hannover konnte jedesmal ausgleichen und bei 14:14 machten diese den entscheidenen Schlusspunkt zum 15:14. Die Bardowickerinnen waren zunächst nach dieser Zitterpartie tief enttäuscht, lieferten aber eines der spannendsten Spiele ihrer jungen Karriere ab. Große Emotionen und Tränen auf beiden Seiten, Tränen der Freude auf der einen, Tränen der Entäuschung auf der anderen Seite.
Im Finale setzte sich der Ahlhorner SV gegen Wardenburger TV durch. Bardowick kann als Viertpatzierter dennoch stolz und zuversichtlich sein, zumal in der kommenden Feldsaison das Team in fast gleicher Besetzung weiterspielen kann und noch einmal die Chance auf eine DM-Teilnahme hat.

Für Bardowick spielten: Doris Grothusmann, Jenny Häbry, Janina Jirjahlke, Lena Möller, Daniela Schmitz, Sarah Schneider, Lea Schulz, Nele Stelter.

Trainer: Ulrike Schiefelbein, Till Oldenbostel, Johannes Häbry.

Gelesen 2732 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 26 Juni 2013 22:03