2012-07-17 Ristow fliegt über den großen Teich

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Bardowicker auf dem Weg zur Weltmeisterschaft
Ein halbes Jahr ist es her, dass U18-Spieler Lasse Ristow (18) vom TSV Bardowick beim Abschlusslehrgang in Solingen die Nominierung ins zehnköpfige WM-Team erhielt. Seitdem ist vieles passiert, jede Menge weiterer Lehrgänge und Turnierbesuche standen für den jungen Bardowicker auf dem Programm. Die beiden Bundestrainer Hartmut Maus (Solingen) und Roland Schubert (Berlin) zogen ihren Kader regelmäßig zusammen, um das Team auf die bevorstehende Faustball - Weltmeisterschaft in Cali / Kolumbien (25.07.-29.07.2012) vorzubereiten und den Titel zu verteidigen. Die kllimatischen Bedingungen in dem südamerikanischen Land dürften ganz andere sein als in Deutschland, liegt der Austragungsort Cali doch direkt am Äquator und dank der Anden auf einer Höhe von etwa 1000 Metern.

 Die zweiwöchige Reise beginnt für die deutsche Delegation bereits am kommenden Samstag. Das Team hat etwa zwei Tage Zeit, sich zu aklimatisieren und die letzten Vorbereitungen zu treffen.
Ristow hat sich neben den Lehrgängen natürlich auch im erfolgreichen Vereinsteam gut vorbereitet und viel trainiert. Ein langer Trainingsplan musste dabei abgearbeitet werden. Aber nur zu gerne hat er dies auf sich genommen, denn mit der Nominierung erfüllte sich ein langjähriger Traum des jungen Nachwuchstalents, der nebenbei auch das Abitur zu bestehen hatte. Mit großer Freude und Aufregung sieht Ristow den kommenden zwei Wochen und dem sportlichen Highlight in seiner langen Faustballkarriere entgegen, hat aber auch "viel Respekt" angesichts der von den Bundestrainern verschickten langen Liste des auswärtigen Amts, das jede Menge Reisewarnungen für das Land Kolumbien ausgibt. Da bleibt das Team sicher immer zusammen, nächliche Einzeltouren wird es da schon aus eigenem Interesse voraussichtlich nicht geben.
Auftaktgegner am kommenden Mittwoch ist Gastgeber Kolumbien um 15.00 Uhr Ortszeit. Es folgen im Anschluss vier weitere WM-Tage. "Einmal im WM-Finale stehen, das wäre ein Traum", antwortet Ristow auf die Frage, welchen Wunsch er für die WM hat. "Der Sieg wäre dann noch die Kirsche auf dem "Sahnehäubchen", schiebt er ergänzend nach. Die Bardowicker Faustballgemeinde drückt ihm hierfür die Daumen und wird die Spiele via Internet mit Spannung verfolgen.
Im Anschluss an die WM ist eine Woche auf der Karibikinsel San Andres geplant, wo sich die beiden Teams der weiblichen und männlichen U18 gemeinsam erholen können. Ristow wird diese Woche dringend brauchen, geht sein Trainingsplan doch nach seiner Rückkehr Anfang August sofort weiter, denn mit seinem Vereinsteam steht am 18./19.August mit der Norddeutschen Meisterschaft schon das nächste wichtige Ziel an. Und dort ist ebenfalls die Finalteilnahme der größte Wunsch, ist diese doch Bedingung, um zur DM zu kommen. Und "einmal Deutscher Meister werden" wäre der zweite große Traum in seiner letzten Saison als Jugendspieler.

Trotz größter Anstrengungen seitens des Verbands (Deutsche Faustballiga) ist eine solche Teilnahme für die Spieler im übrigen nicht kostenlos. Jede Spielerin und jeder Spieler muss ca. 700 Euro beisteuern, um an der WM teilzunehmen. Ein hoher Kostenfaktor, den aber alle Nominierten gerne aufbringen. Schließlich ist es eine große Ehre Deutschland zu vertreten. Einige Sponsoren mehr und eine etwas größere Anerkennung seitens des Deutschen Turnerbunds, den der Faustballsport seit jeher angehört, würde aber vieles einfacher machen. Angesichts der vielen internationalen Erfolge der deutschen Mannschaften ist diese enorme Zurückhaltung manchmal nicht nachzuvollziehen.

Gelesen 12512 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 26 Juni 2013 21:13