2012-07-26 Mit Feriencamp startet Sommer 2012

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Kaum waren die frischen Zeugnisse am Freitag aus den Händen gelegt, konnten sich die jungen Faustballkids schon auf zum Treffpunkt machen. Die ersten Ferientage gehörten wieder dem Feriencamp. Es ging diesmal – bereits zum zweiten Mal - nach Scharbeutz ins Jugendlager, das mit seinen großen blauen Zelten zu Füßen der beliebten Jugendherberge Strandallee liegt. Direkt hinter der Düne. Nach vielen Tagen, Wochen und gefühlten Monaten voller Regen und herbstlicher Kälte und nachdem wir auch im Regen in Bardowick losfuhren, stellte der Wetterfrosch pünktlich den Hahn bei unserer Ankunft ab.

Vier große Zelte wurden von den Faustballkids und ihren Betreuern bezogen und das erste Abendessen dampfte bereits auf dem Herd: Spaghetti Bolognese, ein Klassiker. Ebenso klassisch ging es anschließend an den Strand und die Ostsee zeigte sich dank des bisherigen Dauerregens prall gefüllt. Es war genug Wasser für alle da. Die ersten Gehversuche in der Lübecker Bucht waren einstweilen noch leicht zaghaft, es hatte einfach noch nicht unsere Temperatur.

Eine kurze Nacht später ging es erneut an den Strand, diesmal bepackt mit allen nötigen Strandutensilien wie z.B. Handtuch. Dieses wurde nach dem Chaosprinzip in die sandigweiche Unendlichkeit gelegt, denn so weit das Auge reichte, waren wir an diesem Tage noch echte Pioniere in Sachen Stranderoberung. Die geschlossene Mehrheit der Ostseetouristen hatte früh morgens angesichts des bisherigen Wetters noch nicht die nötige Routine, um an den Strand zu gehen. So hatten wir also umso mehr Platz, nur Vereinzelte durchkreuzten gelegentlich unsere Blicke hinaus aufs Meer. Obschon die Sonne immer wieder mal durch die fahrenden Wolken hindurchlugte, nahm das Quecksilber im Thermometer noch nicht richtig Fahrt auf. Die Abkühlung wagten zwar einige Bardowicker im brennend kalten Wasser immer wieder mal, tapsten aber mehr schreckhaft von einem Bein aufs andere und die meisten bevorzugten an diesem Tag dann noch eher die Fahrt mit dem Tretboot, um sich vom Ufer zu entfernen. Volle Kraft voraus schipperten die jungen Seeleute in tiefere Gewässer, enterten sich gegenseitig oder beobachteten den eleganten Tanz der Quallen knapp unterhalb der Wasseroberfläche.

 Zurück an Land und einige Stunden später brachen wir auf in Karls Erlebnishof in Warnsdorf. Und wir wussten nun, wo die ganzen Ostseeurlauber waren. Sie tummelten sich dort, wo früher einmal ein stinknormaler Bauernhof war und heute ein belebtes Touristenziel mit vielen kleinen Leckereien und Miniattraktionen rund ums Thema Landwirtschaft lockt. Uns lockten erst einmal die Hüpfberge, die Ponys und Ziegen, der große Erdbeerstand und später das Maislabyrinth. Dieses war pünktlich an diesem Tag eröffnet und wir stürmten in die grüne Botanik voller Maisgewächse. Von denen waren noch nicht alle groß genug gewachsen, so konnten einige manches Mal drüber hinwegschauen. Das brachte allerdings auch nicht viel, um das Ziel zu entdecken. Es galt sieben Tafeln zu finden, an denen jeweils ein Buchstabe in das Quizkärtchen einzutragen war. Wir rannten links wie rechts, hin und her, vor und zurück und einige wollten das ultimative „Labyrinth extrem“, liefen abseits der Wege querfeldein. Bald hatten wir es geschafft und alle Buchstaben zusammen. Das Lösungswort lautet „Mischen“. Mission erfüllt. Fast. Das gemeine an der Sache war nun: es gibt insgesamt drei von den Erlebnishöfen Karls, eins in Schleswig-Holstein und die anderen beiden in Mecklenburg-Vorpommern mit ebenfalls angelegten Labyrinthen in irgendwelchen Maisfeldern. Na toll. Die Gesamtlösung ist demnach ein ganzer Satz aus drei Wörtern. Wir müssten jetzt zumindest noch nach Rövershagen und Zirkow um zu gewinnen. Also, wer ist in den beiden Orten und knackt die beiden Codewörter für uns?

Am Sonntag zerbröselten sich die Wolken immer mehr und ließen der Kraft der Sonne eine ständig wachsende Chance. Mittags war es Zeit für die Strandolympiade und welch Glück, dass es noch nicht zu heiß war und daher nicht zu viele Touris an diesem Sonntag unseren Strand belagerten. Wir konnten uns ausbreiten, wir brauchten mächtig Platz für die vielen Spiele. Es traten an: die Ponys, die Tiger, die Delfine und die weißen Haie. In verschiedenen Disziplinen wie Bällestaffel, Wasserfähre, die Raupe und vieles mehr konnten die vier eifrigen Teams Punkte sammeln und sie lagen immer eng auf. Im Sandturmbauen entschieden nur wenige Millimeter. Gewinnerteam war am Ende das Ponyteam, herzlichen Glückwunsch.
Später schwangen sich einige noch mal aufs Tretboot, und immer mehr von uns trauten sich zu baden, richtig mit Kopf unter Wasser und schwimmen und so. Und hatte man die Kälteblockade erst einmal überwunden, war es überraschend warm in der Ostsee oder: die größte Badewanne der Welt.

Beliebtes Highlight war natürlich am Montag der Besuch im Hansapark. Eine Drei-Mannkapelle begrüßte uns morgens mit fröhlichen Gute-Laune-Songs, die Sonne schien vom blauen Himmel. Es versprach ein toller Tag zu werden. In einzelnen Grüppchen tobten wir durch den Park und stiegen in alle Fahrgeschäfte, die uns in die Quere kamen. Vom Rasenden Roland über den Fliegenden Hai, El Paso und Fluch von Novgorod, ein 4 D-Abenteuer mit Schildkröte Sammy, turbulente Wildwasserfahrten, die uns garantiert rundum Abkühlung und nasse Klamotten bescherten, ein Ritt durch die Crazy Mine, ein gewagter Rundgang durch die gefürchtete Bärenhöhle, ein Tanz mit kreiselnden Kaffeetassen oder oder oder. Es war wieder alles dabei und machte viel Spaß. Zwischendurch trafen wir uns immer mal wieder, tauschten uns freudig aus und sausten bald erneut los. Potzblitz, ein Tag ist viel zu kurz, um alles zu schaffen, aber wir gaben unser Bestes. Zufrieden schlenderten wir ganz zum Schluss Richtung Ausgang, kosteten die letzten Fahrten aus und am Lübecker Holstentor, am Portal zur Außenwelt, gingen wir noch mal shoppen. Das Taschengeld war noch nicht komplett ausgegeben und wir brauchten noch Souvenirs.

Den Abend verbrachten wir unter der abendlichen Sonne, ganz rot und glücklich strahlten alle Gesichter und wir bissen in die gegrillten Bratwürste, genossen ein Barbecue unter freien Himmel und den Abschluss eines schönen Tages und den letzten Abend.

Am letzten Morgen hieß es Kofferpacken. Jetzt, wo doch der Sommer so richtig losging. Waren wir nicht gestern erst gekommen, mussten wir wirklich schon nach Hause? Wir gingen noch ein paar Stunden an den Strand, bevor die Eltern uns abholten. Die Sonne strahlte und wärmte uns erneut. Sie hatte uns bereits den einen oder anderen kleinen Sonnenbrand beschert, viel Farbe hatten alle mittlerweile bekommen. Wir genossen die letzte Zeit am sandigen Strand. Im Gegensatz zu den Neuankömmlingen des heutigen Tages waren viele bereits braungebrannt, von Kopf bis Fuß. Oder wie unsere Juniorbetreuerin es wohl so unbeschwert und charmant-mehrdeutig sagen würde: Wir waren nicht mehr die hellsten.

Gelesen 19103 mal Letzte Änderung am Mittwoch, 26 Juni 2013 21:11